Liebes Reisetagebuch,
nach einer kurzen Verschnaufpause, berichte ich dir hier über Woche Nummer Zwei auf Mallorca. Wie das immer so ist, mit der menschlichen Kommunikation, beginne ich hier zuerst mit etwas Smalltalk. Und was bietet sich für Smalltalk besser an als über das Wetter zu reden? Nichts! Also berichte ich dir hier über das Wetter, um das Eis zwischen uns zu brechen und ich dich mit in Woche zwei nehme. Wir hatten echt richtiges Glück gehabt in Woche Eins mit dem Wetter. Auch für die zweite Woche sind fantastische Werte gemeldet. Wenig Bewölkung bei angenehmen 25 Grad Celsius. Darauf erstmal einen Cocktail.
Mit Woche zwei vergrößert sich unsere Gruppe um zwei weitere Mallorcafreunde. Wir sind also von nun bis zum Rest des Urlaubes zu 8.
Heute nehmen wir uns entsprechend nicht so viel Vor. Schließlich ist der Urlaub auch zum entspannen da. Ein kleiner Ausflug in die Stadt Alcúdia steht an. Hier besichtigen wir eine Kirche und wandern auf der historischen Stadtmauer entlang. Der Rest des Tages entspannen wir am Pool unserer Finka.
Am darauffolgenden Tag möchte ich mir Pollenca, die Stadt, in deren Stadtgebiet unsere Finka liegt, anschauen. Eine gute Bekannte begleitet mich heute. Eine der Sehenswürdigkeiten in Pollenca ist eine kleine Kapelle auf einem Hügel im Stadtzentrum. Das besondere an dieser Kapelle ist, dass diese von unten über eine Treppe mit 365 Stufen zu erreichen ist. Die Treppe ist den größten Teil von beiden Seiten mit Zypressen gesäumt. Wir waren aber so schlau und haben die Straße zur Kapelle für unseren Aufstieg genommen. Oben angekommen, besichtigen wir die Kapelle und genießen die Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Hügeln. Für den Abstieg nehmen wir dann aber doch die Treppen. Gehört einfach dazu. Unten angekommen, herrscht reges Treiben. Heute ist Sonntag und in den engen Gassen findet ein Markt statt. Das Sonntag ist, haben wir eindeutig nicht auf dem Radar. Warum auch? Selbst die Lebensmittelmärkte haben hier sonntags geöffnet. Wir möchten uns den Trubel des Marktes nicht antun und besichtigen die Kirche Santa Maria dels Ángels. Viel Zeit haben wir für die Besichtigung nicht, da in Kürze ein Gottesdienst stattfindet. Ich schieße noch schnell ein Foto der Rosette und wir verschwinden auch wieder. Den Rest des Tages verbringen wir am Strand.
Wir brauchen eine Abkühlung! Daher haben wir heute den Plan geschmiedet, die Drachenhöhlen auf Mallorca zu besichtigen. Da wir die Eintrittskarten nicht vorher gekauft haben, müssen wir zwei Stunden auf den Einlass warten. Die Zeit überbrücken wir mit einem kleinen Ausflug in den Jacht- und Fischerhafen von Porto Cristo. Nach einem kleinen Imbiss geht es auch wieder zurück zu den Höhlen. Bereits nach den ersten Metern in der Unterwelt sind wir sichtlich von der Größe der Höhlen beeindruckt. Wir werden mit anderen Besuchern durch die Höhlen geführt. Als wir dachten, dass wir am Ende der Führung angelangt sind, erblicken wir eine große unterirdische Tribüne vor einem großen See. Nachdem die Tribüne mit Besuchern besetzt ist, geht das Licht aus. Wir sehen aus der Dunkelheit heraus drei beleuchtete Boote auf uns zukommen. Auf den Booten sind Musiker, die ein kleines klassisches Konzert geben. Wir sind sichtlich überrascht.
Nach dem Besuch der Drachenhöhlen haben wir noch etwas Zeit. Wir fahren an einen anderen Strand. Dir liebes Tagebuch, zeige ich hier auch ein Foto als Beweis dafür, dass wir wirklich am Strand sind. Ich liebe es die Landschaft zu fotografieren. Mir ist es auch bewusst, dass viele mich mit diesem Hobby kennen. Allerdings kann ich die Kamera nicht immer überall mit nehmen. Daher gibt es von den Strandbesuchen fast keine Bilder. Was allerdings nicht heißt, dass ich diese Zeit ohne die Kamera nicht genießen konnte. Die Ausflüge an den Strand waren und sind eine wunderschöne Zeit in diesem Urlaub gewesen und werden es auch sein.
Am nächsten Tag möchten wir wir wieder wandern. Unser Ziel ist ein verlassener Wachturm auf der Halbinsel Formentor. Wir stellen unser Mietfahrzeug auf dem Parkplatz ab und laufen die Serpentinen zum Ziel hoch. Da wir sehr früh unterwegs sind, schaffen wir die Hälfte des Weges im Schatten des Berges zu erwandern. Dann verläuft der Weg auf die andere Seite des Berges und wir wandern ab nun ohne Schatten. Die Wärme der Oktobersonne spüren wir direkt. Weit ist es aber nicht mehr. Der Turm ist zum Greifen nah.
Gleich haben wir das Ziel erreicht. Aber was ist das zu unserer Linken? Ein Weg führt in eine Unterführung rein. Der Weg führt relativ lang einfach nur gerade aus. Dann erreichen wir einen großen Raum. Von hier gehen weitere Wege in Verschiedene Richtungen weiter. Wir vermuten, dass es sich hier um einen verlassenen Bunker handelt, können es aber leider nicht in Erfahrung bringen. Wir verlassenen den Bau und begeben uns auf dem Weg zum Wachturm.
Auf dem Weg zum Wachturm, laufen wir an etlichen verlassenen Militärruinen vorbei. Hier oben sind erstaunlich wenige Touristen unterwegs. Erstaunlich deswegen, da wir auf dem Weg nach oben von etlichen Fahrzeugen überholt wurden. Wir rechneten mit eine wahren Touristenansturm. Hier sind aber maximal 10 weitere Touristen. Besser für uns. Wir genießen die wunderschöne Aussicht auf die Halbinsel und das Mittelmeer. Nach einiger Zeit begeben wir uns auf den Rückmarsch.
An unserem Mietfahrzeug angekommen, stellen wir fest, dass das Fahrzeug neben uns, ein weißer BMW, ein deutsches Kennzeichen besitzt: KL (Kaiserslautern). Wir fühlen uns zuhause. Aber nicht umsonst heißt es: In de Palz dehäm, in der Welt zuhause.
Mir fehlen die Worte, liebes Reisetagebuch! Heute ist unser letzter Reisetag angebrochen. Ich habe mir zum Abschluss das Ziel gesetzt einen Sonnenaufgang auf Mallorca zu fotografieren. Ich breche daher sehr früh auf und begebe mich an die Aussichtsplattform, auf der ich bereits den Sonnenuntergang genossen habe. Ich komme im dunklen an. Außer dem kleinen Lichtkegel meiner Stirnlampe erkenne ich nichts weiter als das dunkle Unbekannte. Ich baue meine Kamera auf und warte geduldig, bis es heller wird. Ich bin allein! Ich höre dem Rauschen des Meeres zu und genieße die Aussicht, die sich langsam zu zeigen scheint. Ich kann mein Glück nicht fassen. Es ist so wunderschön hier oben. Fast vergesse ich die Kamera zu bedienen. Ich nehme tatsächlich nur sehr wenige Bilder auf, da ich dem Naturschauspiel lieber selbst zusehen möchte. Vereinzelte Touristen verirren sich nun auch hierher und sind ebenfalls begeistert von dieser Aussicht.
Nach wenigen Minuten ergibt sich ein ganz anderes Farbenspiel. Die Zeit hier oben hat sich wahrlich gelohnt. Voller Stolz und Freude, packe ich meine "sieben Sachen" genieße ein letztes Mal die Aussicht und fahre zum Frühstück zurück zu unserer Finka. Nach dem Frühstück schmieden wir einen letzten Plan. Wir möchten heute die Inselhauptstadt Palma besuchen.
In Palma angekommen, schlendern wir durch die engen Gassen der Altstadt und besuchen den ein oder anderen Laden. Ein konkretes Ziel haben wir nicht vereinbart. Da wir kurz vor Halloween haben, hat sich die Stadt entsprechend schon dekoriert. An der Kathedrale von Palma angekommen, beschließen wir, dass unser letztes Ziel in diesem Urlaub eine naheliegende Festungsanlage sein wird.
Auch hier oben haben wir verdammtes Glück. Außer einer Reisegruppe ist sonst kein großer Andrang in der Festungsanlage zu erkennen. Und das, obwohl zwei große Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma ankern. Nachdem wir die Festungsanlage besichtigt haben, begeben wir uns auf den Nachhauseweg. Wir packen unsere Koffer, gehen am letzten Abend essen, schlafen ein letztes Mal in der Finka und verabschieden uns von einem wunderschönen Urlaub auf Mallorca.
So, liebes Reisetagebuch, hier endet mein Eintrag über die Erlebnisse des Mallorcaurlaubs 2022. Ich hoffe, meine Erinnerungen haben dir gefallen. Nun freue ich mich auf den anstehenden Frühling und auf viele tolle Reisen, die ich in meinem Leben noch machen möchte. Machs gut!
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