Als ich den letzen Blogbeitrag veröffentlicht habe, pris ich diesen mit den Worten "Einer der schönsten Tage auf meiner USA-Reise" an. Aber was war dann der schönste Tag auf dieser Reise?
Die Sonne scheint durch die Fenster. Wir wachen auf. Mein zweitletzter Tag steht an. Ich ziehe die Vorhänge zur Seite, schau nach draußen, reibe mir die Augen und schaue wieder nach draußen. Ich habe tatsächlich nicht geträumt. Es ist wahr: Wir haben gegenüber des weltberühmten Santa Monica Piers genächtigt. Wir stehen auf, gehen duschen, verschlingen die letzten Essensreste, welche wir von der langen Fahrt hierher noch übrig hatten, räumen unser Zimmer und bringen unser Hab und Gut in unser Auto. Heute Nachmittag holen wir einen Freund von Markus am Flughafen ab, der Markus auf seiner weiteren Reise nach Haweii begleiten wird. Bis es aber soweit ist, verbringen wir die Zeit in Santa Monica.
Markus möchte unbedingt in den Pazifik springen. Während Markus also das kühle Nass des Pazifiks spürt, drehe ich eine letzte Runde über den Pier. Zu dieser Zeit ist es hier noch komplett Menschenleer. Gestern Abend gab es an dieser Stelle fast kein Durchkommen mehr und nun habe ich all das für mich Alleine. Nach zwei, drei Runden über den Pier, kehre ich zu Markus zurück. Wir laufen noch etwas am Strand entlang, in der Hoffnung zu Venice Beach zu gelangen. Nach einiger Zeit stellen wir aber fest, dass der Strand zu weit weg ist, bzw. wir einfach nicht mehr die Zeit haben. Wir kehren um und begeben uns zum Flughafen von L. A..
Am Flughafen angekommen, begeben wir uns in die Ankunftshalle von Terminal B. Während wir auf Christopher warten, erscheint auf der großen Bildfläche im Hintergrund alle paar Minuten ein Bild des Griffith-Observatorium in den Abendstunden vor der Skyline von Los Angeles. Ich habe im Vorfeld mit Markus gesprochen, ob wir abends ebenfalls an diesen Platz fahren können, was Markus mir zugesichert hat. Das dies schon an diesem Abend passieren wird, ist mir bis dato noch nicht klar. Nach einigen Minuten sehen wir Christopher. Da Ich Christopher noch nicht kenne, stellen wir uns kurz vor, bevor wir zu unserem Auto zurückkehren. Im Anschluss fahren wir zu unserer Unterkunft in Los Angeles. Genauer gesagt, liegt diese ziemlich weit außerhalb in einem Vorort von Los Angeles. Long Beach ist näher als Los Angeles. Wir packen unsere Sachen aus und gehen anschließend Lebensmittel einkaufen.
Während wir Einkaufen, fragt Christopher mich, was ich gerne von Los Angeles sehen möchte. Ich berichte ihm, dass ich gerne das Bild des Observatoriums vor der Skyline von Los Angeles machen würde. Christopher fragt, ob die Zeit heute noch reichen würde. Ich bejahe dies. Wir sprechen mit Markus darüber und schon steht der Plan. Wir bringen die Lebensmittel zur Unterkunft. Ich schnappe mir meine Fotoausrüstung und schon geht es los.
Links und rechts flankieren Palmen unseren Weg. Wir haben das Verdeck unseres Cabrios geöffnet. Bevor wir das Observatorium erreichen, fahren wir an prunkvollen Villen mit uralten Bäumen vorbei. Als wir am Observatorium ankommen, hat die goldene Stunde bereits begonnen. Nichtsdestotrotz gehen wir zuerst auf die Aussichtsplattform und verschaffen uns einen Überblick über die Stadt. Es ist hier oben wunderschön. Nach einiger Zeit begeben wir uns im Hellen noch auf den Weg zum eigentlichen Punkt, der einige hundert Meter vom Observatorium entfernt liegt.
Wir verlassen nicht nur den Parkplatz, sondern auch die Menschenmenge, die hier oben sich um das Observatorium gebildet hat. Je weiter wir laufen, je näher wir an den Punkt kommen, umso weniger Menschen begegnen uns. Langsam aber sich tritt auch schon die Dämmerung ein. Noch wenige hundert Meter und wir haben den Punkt gefunden. Hier oben ist außer uns sonst keiner mehr. Die Sitzbank mit dem gigantischen Ausblick auf Los Angeles gehört uns Alleine. Zum Glück, haben wir auf der Fahrt hier hoch noch an einem 7eleven-Markt angehalten und uns Snacks und Getränke für heute Abend besorgt. Wir Picknicken an einem der schönsten Orte auf dieser Welt. Und obwohl wir so nah an der Stadt sind, ist es hier oben verdammt ruhig.
Die Dämmerung schreitet voran, die Nacht bricht ein, Los Angeles erleuchtet. Mein Herz rast... Das von mir so lang ersehnte Fotomotiv erstrahlt vor meinen Augen. Aber seht selbst:
Als ich dieses Motiv vor Jahren durch Zufall das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir: Da will ich auch mal hin und das Motiv mit meiner eigenen Kamera fotografieren. Ich habe aber nie im Traum daran Gedacht, dass ich es jemals auch in die Tat umsetzen werden.
Gibt nie auf, glaubt fest an Eure Träume und irgendwann werden die Träume wahr.
Ich habe jede einzelne Sekunde hier oben über Los Angeles genossen und tief in meinen Erinnerungen abgelegt. Danke Markus für diese tolle Reise und danke an alle Anderen, die mich zu dieser Reise, die Reise meines Lebens, ermutigt haben.
Wie endet nun aber der schönste Tag auf dieser USA-Reise? Nach Hause fahren und ins Bett legen?
Nein! Tut mir leid, liebes Reisetagebuch. Dieser Eintrag ist noch nicht zu Ende.
Wir packen zusammen und begeben uns auf den Weg zum Observatorium zurück. Vorm Observatorium haben sich zwei Schlangen gebildet. Wir sehen, dass Mitarbeiter des Observatoriums den Besuchern den Sternenhimmel zeigen. Ich bekomme auch die Chance und sehe mit eigenen Augen den Orionnebel und die Venus. Und das an einem der hellsten Orte der Welt!
Anschließend steigen wir in unseren Mustang ein, fahren die verschlungenen Straßen zurück nach Los Angeles und begeben uns nach Downtown Los Angeles. Auf dem zweithöchsten Gebäudes L. A. gibt es eine Skybar, die wir besuchen möchten. Nachdem wir das Gebäude zweimal umrundet haben (es ist gar nicht so Einfach den Eingang eines Hochhauses zu finden), haben wir den Eingang gefunden. Wir fahren in den 71. Stock und stehen in der Bar. Von hier oben hat man einen gigantischen Blick über Los Angeles.
Leider kostet alleine der Tisch, an dem wir die Cocktails zu uns nehmen möchte sehr viel Geld. Wir entscheiden uns daher wieder die Bar zu verlassen und eine andere Bar in L. A. aufzusuchen. Zuerst laufen wir ziellos durch die Häuserschluchten. Irgendwann bleiben wir an einer Menschenschlange vor einer Bar stehen und entscheiden uns diese Bar zu besuchen. Als wir dann nach einiger Zeit den Zutritt gewährt bekommen, stellen wir fest, dass diese Bar heillos überlaufen ist. Also verlassen wir auch wieder diese Bar und fahren nun schlussendlich in unsere Unterkunft zurück.
(Fortsetzung folgt)
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