Es ist nur anderswo schön, aber nicht in der eigenen Heimat? Ich wohne in der Pfalz. Je öfters ich in der Pfalz unterwegs bin, umso besser gefällt sie mir. Meine Heimat ist sehr vielfältig. Bekannt ist die Pfalz für den Weinanbau. Aber es steckt mehr dahinter, als nur Wein, Berge und Wald. Also nix wie los.
Eins vorweg. Da ich versuche meine Heimat immer im Besten Licht darzustellen, sind etliche hier gezeigte Plätze zu ganz schönen unbequemen Zeiten aufgesucht worden. Du kannst natürlich alle Plätze auch zu einem späteren Zeitpunkt aufsuchen. Es sei dir aber gesagt, dass dann die Lichtverhältnisse anders sind, als auf meinen Bildern (sonst müsste ich ja auch nicht zu diesen Zeiten vor Ort sein :-)).
In diesem ersten Teil stelle ich dir 4 wunderschöne Felsgebilde vor.
Beginnen wir früh morgens: Es ist noch dunkel und ca. 2 Stunden hin, bis die Sonne sich über dem Horizont erhebt. Mein Wecker klingelt, und ich überlege es mir zweimal, ob ich das warme Bett gegen das kalte Auto tauschen soll. Bringt aber nichts, ich möchte ja den Sonnenaufgang fotografieren. In meinem Navi gebe ich den Parkplatz der Geiersteine in der Nähe der Ortschaft Lug, ein. Nach einer einstündigen Fahrt erreiche ich den Parkplatz, schnappe mir mein Stativ, schultere mein Rucksack und richte meine Strinlampe aus, die auf die stramm stehenden Bäume zeigt, die mein Weg zum Ziel, die Geiersteine, säumen. Man könnte nun davon ausgehen, dass ich der einzige Irre bin, der heute Morgen durch den Wald wandert. Allerdings werde ich nach einigen Metern von einem anderen Fotografen überholt. Und wenn ich dann zurückschaue, sehe ich eine weitere Stirnlampe den Weg ausleuchten. Da ich mal davon ausgehe, dass die Tiere des Waldes kein künstliches Licht brauchen, rechne ich mit einem weiteren Fotografen, der zu den Geiersteinen möchte.

Die Geiersteine sind ein Felsgebilde, die Richtung Osten ausgerichtet sind. Daher bietet sich an, hier den Sonnenaufgang zu genießen. Von den Geiersteinen hat man eine wunderschöne Aussicht. Wer dann noch möchte, kann nach dem Besuch der Geiersteine noch zum runden Hut wandern.
Wer zu den Geiersteinen möchte, muss trittsicher sein. Ein Geländer oder eine ähnliche Absturzsicherung ist am Felsen nicht zu finden. Ebenfalls ist zu beachten, dass die Geiersteine im Frühjahr teilweise wegen brütender Vogelarten für Besucher gesperrt sind. Wer also im Frühjahr zu den Geiersteinen wandern möchte, sollte sich vorher kurz im Internet erkunden, ob die Felsen gesperrt oder freigegeben sind. Die vor Ort eingerichtete Sperrung soll nicht umgangen werden. #uffbasse

Unweit von Busenberg befindet sich der Sprinzelfelsen. Alleine die Wanderung, beginnend von einem Parkplatz an der B427, ist schon ein Besuch wert. Ein kleiner, verschlungener Wanderpfad schlingert sich hier ca. 1 Kilometer durch den Wald. Auf dem Weg zum eigentlichen Felsen, kommt man an vielen weiteren Felsformationen vorbei. Auch ein kleines Gelände mit Steinhügel durchquert man, bevor man an den Felsen kommt. Von hier hat man eine wunderschöne Sicht auf den Pfälzerwald und die Ortschaft Busenberg. Wenn man sich zurück zum Parkplatz begibt sieht man auch die Ruine der Burg Altdahn. Gerne kannst du noch zu dieser wandern. Meine Wanderapp gibt die einfache Strecke mit 3,35 Kilometer an.

Ein absolutes Highlight mit einem abenteuerlichen Weg, ist der Haferfelsen bei Dahn, der dir einen wunderschönen Blick auf die Dahner Burgengruppe ermöglicht. Viele Fotografen sagen, dass das die schönste Aussicht im Pfälzerwald ist. Auf dem Felsen findest du einige Wetterkiefern vor, sowie viele Heidegewächse. Einziger Haken an der ganzen Sache:
Der Weg ist mehr als abenteuerlich. Du musst trittsicher sein und darfst absolut keine Höhenangst haben. Du musst auf schmalen Wegen über umgestürzte Bäume klettern, an Felsen entlang balancieren, einem Abhang hinter dir lassen und an der ein oder anderen Stelle dir den Weg suchen. Die Aussicht, die dich dann allerdings erwartet, entschädigt das alles.

Warst du schon mal am Grand Canyon? Nein?
Beenden wir diesen Blog an einem der größten Felsgebilde, die der Pfälzerwald zu bieten hat: Den Altschlossfelsen in der Nähe von Eppenbrunn an der französischen Grenze. Nicht nur die beeindruckende Größe des Felsen ist hier erwähnenswert, sonder auch ein Naturschauspiel, mit dem der Grand Canyon nicht punkten kann. Im Frühjahr, genauer gesagt, gegen Ende April, ergibt sich ein Zeitfenster am frühen Abend, an dem die untergehende Sonne mit ihrem Licht einen Felsen zum "glühen" bringt. Für wenige Minuten scheint es so, als würde der Felsen glühen. Aber auch bei Schnee ist das Felsgebilde beeindruckend. Dich erwartert eine schneeweise Landschaft mit meinem roten Felsenwand.
Also nix wie raus. Entdecke meine zweite Heimat.
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